Psychotherapie

Wie funktioniert eine Psychotherapie?

Psychotherapie

"Psychotherapie bedeutet wörtlich übersetzt Behandlung der Seele beziehungsweise von seelischen Problemen. Sie bietet Hilfe bei Störungen des Denkens, Fühlens, Erlebens und Handelns. Dazu zählen psychische Störungen wie Ängste, Depressionen, Essstörungen, Verhaltensstörungen bei Kindern und Jugendlichen, Süchte und Zwänge.

Darüber hinaus wird Psychotherapie bei psychosomatischen Störungen angewandt. Der Begriff Psychosomatik bringt zum Ausdruck, dass die Psyche (Seele) einen schädigenden Einflusauf das Soma (Körper) hat.

Immer mehr werden psychologische Behandlungsmethoden auch begleitend zu medizinischen Maßnahmen und/oder bei bei organischen Störungen eingesetzt (z.B. bei chronischen Erkrankungen, bei starken Schmerzzuständen, bei neurologischen Störungen, bei Herz-Kreislauferkrankungen)."

Psychotherapie-Informationsdienst (PID) "Was ist Psychotherapie?", unter: http://www.bdp-verband.org/psychologie/psytherapie.shtml (abgerufen am 19.11.2017)

Wirkfaktoren von Psychotherapie nach Klaus Grawe

Der Schweizer Psychotherapieforscher Klaus Grawe (1943-2005) legte zusammen mit seinen Mitarbeitern eine umfassende Forschungsarbeit vor, in der er alle wichtigen Therapieschulen und ihre Wirkungsweise untersuchte. Dabei arbeitete er fünf Wirkfaktoren heraus, die seiner Befundlage gemäß, die Wirkungsweise von verschiedenen psychotherapeutischen Verfahren erklären.

Motivationale Klärung

Danach fördert die Therapie mit geeigneten Massnahmen, den Aufbau eines klaren Bewusstseins über die Ursprünge, Hintergründe und die aufrechterhaltenden Faktoren des problematischen Erlebens und Verhaltens.

Problemaktualisierung

Die Probleme, die in der Therapie verändert werden sollen, werden unmittelbar erfahrbar, z.B. durch das Aufsuchen realer Situtationen oder den Einsatz therapeutischer Techniken (intensives Erzählen, Vorstellungsübugen, Rollenspiel, o.ä.) welche diese Probleme erlebbar machen.

Ressourcenaktivierung

Die Eigenarten, welche die Patienten*innen in die Therapie mitbringen, werden als positive Ressource für das therapeutische Vorgehen genutzt. Das betrifft vorhandene motivationale Bereitschaften, Fähigkeiten und Interessen der Patienten.

Problembewältigung

Innerhalb der Behandlung werden durch die Anwendung bewährter problemspezifischer Maßnahmen positive Bewältigungserfahrungen im Umgang mit den vorhandenen Problemen gemacht.

Therapeutische Beziehung

Die Qualität der Beziehung zwischen der Psychotherapeut*in und der Patient*in / Klient*in trägt signifikant
(= bedeutsam) zu einem besseren oder schlechteren Therapieergebnis bei.

Grawe, K., Donati, R., Bernauer, F. (1994). Psychotherapie im Wandel. Von der Konfession zur Profession. Göttingen: Hogrefe.

Kognitive Verhaltenstherapie

"Die kognitive Verhaltenstherapie (KVT) ist eine der verbreitetsten und am besten untersuchten Formen von Psychotherapie. Sie kombiniert zwei Therapieansätze: die kognitive Therapie und die Verhaltenstherapie.
Welche Behandlungsmethoden eingesetzt werden, hängt davon ab, um welches Problem, welche Erkrankung oder Störung es sich handelt. Die Grundannahme der Therapie ist aber immer dieselbe: Was wir denken, wie wir uns fühlen und uns verhalten, hängt eng miteinander zusammen – und alle diese Faktoren haben einen entscheidenden Einfluss auf unser Wohlbefinden."

"Der Begriff „kognitiv" ist vom lateinischen „cognoscere“ abgeleitet und bedeutet „erkennen“. In einer kognitiven Therapie geht es darum, sich über seine Gedanken, Einstellungen und Erwartungen klar zu werden. Das Ziel ist, nicht zutreffende und belastende Überzeugungen aufzudecken und zu verändern. Denn es sind häufig nicht nur die Dinge und Situationen selbst, die Probleme bereiten, sondern auch die Bedeutung, die man ihnen beimisst."

"Die Verhaltenstherapie hat ihren Ursprung im Behaviorismus. Diese Theorie geht davon aus, dass menschliches Verhalten (englisch: behavior) erlernt ist und daher auch wieder verlernt oder neu gelernt werden kann. In einer Verhaltenstherapie geht es darum herauszufinden, ob es bestimmte Verhaltensweisen gibt, die einem das Leben erschweren oder Probleme noch verstärken. Im zweiten Schritt wird daran gearbeitet, solche Verhaltensweisen zu ändern."
Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) "Kognitive Verhaltensterhapie", unter: https://www.gesundheitsinformation.de/kognitive-verhaltenstherapie.2136.de.html (abgerufen am 19.11.2917)

Weitere Informationen finden sie Hier:

http://www.bdp-verband.org/psychologie/psytherapie.shtml
https://www.gesundheitsinformation.de/wege-zur-psychotherapie-wo-gibt-es-hilfe.2576.de.html

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